13 September 2006

Atlantisches Feuilleton

»Mit dem Historiker Joachim Fest verliert die antitotalitäre Publizistik eine ihrer markantesten Stimmen«, resümiert Joachim Güntner in der NZZ vom 13. 9. 2006. »Antitotalitäre Publizistik«: dieser Begriff wartete auf seine Prägung, aber fast könnte man meinen, Fest, nicht Melvin Lasky, wäre Herausgeber des Monats gewesen. Tatsächlich hat er im Monat geschrieben, 1968 gleich zweimal, über Hitler und einen anderen falschen Propheten, Jan Bockelson. Im Jahr zuvor war bekannt geworden, daß die CIA den Monat und seine Schwesterblätter Encounter und Preuves unterstützt hatte. Fest war an dieser Kommandoaktion der antitotalitären Publizistik nur als ein Autor unter vielen beteiligt. Aber es stimmt wohl, daß er in Frankfurt ein atlantisches Feuilleton Berliner Prägung verantwortet hat. Auch ohne dafür Subventionen staatlicher Stellen zu beziehen.