Politsche Unterwürfigkeit
Der heutige Kommentar der Neuen Zürcher Zeitung zur Lage in Tibet ist von seltener Deutlichkeit. Der von Beat U. Wieser formulierte Appell an die westliche Politik, doch China bitte »mit der nötigen Härte im Sinne eines wirklich offenen Austausches auf Augenhöhe« zu begegnen, wird dabei frei von Moralismus vorgetragen — wir haben nun einmal die Werte, die wir haben; also müssen wir auch nach ihnen handeln:
Wer im Umgang mit China aus welchen Gründen auch immer politisch nach Pekings Pfeife tanzt, darf sich nicht wundern, wenn das chinesische Regime hin und wieder sein wahres Gesicht zeigt. Mit ihrer politischen Unterwürfigkeit haben die zahllosen in offizieller Mission reisenden China-Pilger über Jahre nicht nur in oft beschämender Art ihre eigenen Überzeugungen verraten, sondern unwillentlich auch die Machthaber im Reich der Mitte gelehrt, dass diese richtig liegen mit ihrer diktatorischen Politik und Arroganz. Dem Ansehen von Demokratie und Pluralismus haben sie damit geschadet. Wer nicht das Rückgrat besitzt, für seine eigenen Werte und Überzeugungen einzustehen, geniesst in China keinen Respekt.
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