01 April 2008

Kristallisationskern

Die Architektur des Tibet-Instituts in Rikon ist auffällig: modern, aber doch auch nicht nur modern. Den Namen des Architekten oder des Büros habe ich auf den offiziellen Seiten des Instituts nicht gefunden. In einem angenehm gelehrten Heft der Encyclopedia cinematographica, welches über den Film berichtet, den das IWF über die Gründungszeremonie 1967 gedreht hat, bin ich dann auf Seite 12 fündig geworden. Ein gewisser Uele (wohl: Ueli) Flück soll das Gebäude als »Kristallisationskern für tibetische und europaische Wissenschaft« geplant und wie folgt erläutert haben:
Diese Idee des Kristallisationskernes soll zum Ausdruck gebracht werden durch die stark im Gegensatz zur natürlichen Umgebung stehende kubische Gestaltung des Gebaudes. Im Erdgeschoß sind Kult- und Seminarraume der tibetischen wie der europaischen Gemeinschaft. Die zwei darüberliegenden Wohngeschosse gruppieren um je einen zentralen Aufenthaltsraum kleine Arbeits- und Schlafzellen fur die Gelehrten und Schuler. Diese drei Geschosse werden durch eine offene Wendeltreppe in einem massiven Treppenturm untereinander verbunden. Der Charakter der offenen Gemeinschaft soll dadurch zum Ausdruck gebracht werden. Auf dem Dach, etwas zurückgesetzt gegen den Kubus des Instituts, liegt ein Geschoß fur die Verwaltung.

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