19 Februar 2006

Wir Erwachsenen bringen's irgendwie nicht

Monika Osberghaus berichtet in der Frankfurter Allgemeinen vom 18. Februar über das Kinderfilmfest der Berlinale:
»Alle Filme, die hier laufen, wird man nie wiedersehen«, informiert ein Sechstkläßler seinen Freund während der ersten Szenen des österreichischen Wettbewerbsbeitrages Lapislazuli - das Auge des Bären. Der andere kapiert nicht gleich: »Wieso? Die Unsichtbaren - da war ick zweemal drinne, der lief ooch hier.« Der Kinokenner erklärt es ihm.
Früh im Leben machen die jungen Kinogänger also schon die Erfahrung, daß man nicht alles bekommt, was man gerne hätte und was zu bekommen durchaus lohnenswert wäre. Den vielen und anscheinend oft guten Filmen selbst entnimmt Osberghaus eine Botschaft, die ähnlich realistischen Zuschnitts ist:
Was Winky hier [im Film Ein Pferd für Winky von Mischa Kamp] leistet, gilt im übrigen für die meisten Filme hier: Die Kinder sollen es mal wieder richten. »Wir Erwachsenen bringen's irgendwie nicht, kümmert euch selbst darum, daß die Welt besser wird«, lautet die Botschaft. Das ist zwar nicht richtig nett von den Erwachsenen - aber immerhin: Mit solchen Filmen im Kopf kann man schon mal ganz gut mit dem Weltverbessern anfangen.