Search, don't sort
Philosophen sehen sich gerne als Spezialisten fürs Allgemeine. Von dieser Position aus meint man alles kategorial sortieren zu können, was begegnet. Die Verführung zu hierarchischem Denken ist groß. Schade nur, daß die Philosophie sich damit soweit, wie das zutrifft, aufs kulturelle Abstellgleis manövriert: Hierarchien und andere fixe Sortierungen passen nicht mehr in die Zeit.
Bester Beleg dafür sind die Entwicklungen im Softwarebereich, für die ich auf einen bald ein Jahr alten Artikel zurückgreife. John Hiler untersucht unter dem Titel »Google's War on Hierarchies, and the Death of Hierarchical Folders« in Microcentent News diesen kulturellen Wandel auf drei Ebenen, auf denen Google Verbesserungen gegenüber Microsoft entwickelt hat:
Bester Beleg dafür sind die Entwicklungen im Softwarebereich, für die ich auf einen bald ein Jahr alten Artikel zurückgreife. John Hiler untersucht unter dem Titel »Google's War on Hierarchies, and the Death of Hierarchical Folders« in Microcentent News diesen kulturellen Wandel auf drei Ebenen, auf denen Google Verbesserungen gegenüber Microsoft entwickelt hat:
Vielleicht am prägnantesten wird das Problem mit den Hierarchien in folgender Passage von Dan Brown über Email-Programme deutlich, die Hiler zitiert:
Industry
Google Challenger
#1: Yahoo Web Directory Search Engine #2: Microsoft Outlook Gmail #3: Microsoft Windows File System Google Desktop Search
Every time I need to categorize a message, however, I need to make a decision about where it goes. To paraphrase Steve Krug, »Don't make me make a decision.« Call me lazy (you wouldn't be the first), but I shouldn't have to make a decision every time I get an email. It's a lot of brain power for not a lot of value.Googles Alternative in den Worten von Hiler:
Instead, Gmail created a new search-based approach to email. Or as they put it, Gmail was based on the idea that users should »Search, don't sort.«